Am 19. März findet der siebte internationale Klimastreik von Fridays For Future statt. Weltweit werden Aktivist:innen und Bürger:innen unter dem Motto #NoMoreEmtyPromises für Klimagerechtigkeit und für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze demonstrieren. In über 180 deutschen Städten wird gestreikt. Auch Fridays for Future Stuttgart wird an dem Globalen Streik teilnehmen und um 14 Uhr eine Kundgebung im Oberen Schlossgarten abhalten. Parallel dazu findet eine Kunstaktion statt, bei der mit Wünschen und Forderungen gefüllte Flaschen zu einem Symbolbild gelegt werden. Die Kundgebung ist unter strengen Hygienevorgaben geplant, sodass alle infektionssicher am Protest teilnehmen können.

„Seit zwei Jahren gehen wir auf die Straßen und trotzdem verläuft jede kleinste Veränderung schleppend. Doch wir dürfen mit dem Handeln nicht warten. In Zeiten der multiplen Krisen, die sich gegenseitig auch noch befeuern, ist es wichtig, konsequent zu handeln. Gegen Klimakatastrophen wird es keinen Impfstoff geben, aber die Wissenschaft und das Pariser Klimaabkommen liefern uns die Pläne die globale Katastrophe abzuwenden. Dafür braucht es eine Politik, die aufhört mit ihren leeren Versprechungen und stattdessen Verantwortung übernimmt. Mit diesen Forderungen treten wir auch lautstark an die Koalitionsverhandlungen der neuen Landesregierung heran. Entsprechende Maßnahmen müssen jetzt folgen.“

… erklärt Aktivistin Cosima Rade, welche den Aktionstag mitgeplant hat. Fridays for Future streikt seit über zwei Jahren und nun erneut auf allen Kontinenten für globale Klimagerechtigkeit. Sie fordern eine Politik, die der historischen Verantwortung von Industrienationen wie Deutschland gerecht wird. Dabei fordern sie zusammen mit über 27.000 Wissenschaftler:innen beispielsweise

  • den Kohleausstieg bis 2030,
  • Netto-Null Treibhausgasemissionen und
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035.

Die Stuttgarter Ortsgruppe fordert außerdem, dass Stuttgart und Baden-Württemberg Sichere Häfen werden und richtet sich mit all diesen Forderungen sowohl an Stuttgarts neuen Oberbürgermeister, als auch an die neue Landesregierung. Eine handlungsfähige Koalition, die Krisen als solche anerkenne und entsprechend mutig und konsequent handele sei gerade jetzt existenziell wichtig.

„Wir haben uns heute dazu entschieden mit unterschiedlichen Beteiligungsformen zu zeigen, dass wir immer noch viele sind. Zusammen mit Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen und anderen Aktivistigruppen haben wir Wünsche und Forderungen gesammelt. Wir füllen die leeren Versprechungen der Politik. Nun ist es an ihnen, wirkliche Klimagerechtigkeitspolitik umzusetzen. Denn die Klimakrise betrifft schon heute tausende Menschen weltweit und sie wird diejenigen stärker treffen, welche bereits jetzt unter Ungerechtigkeiten leiden. Darum geht der Kampf für Klimagerechtigkeit Hand in Hand mit dem Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und jede Form von sozialer Ungerechtigkeit.“

… berichtet Valeria Anselm. Im Rahmen des Globalen Streiks haben Künstler:innen und Theatergruppen, unter anderem das Junge Ensemble Stuttgart (JES), Join Chris Blessing, Petra Fröschle und viele mehr, eine Kunstperfomance organisiert. Bei dieser werden die Flaschen einmal durch die Stadt bis zur Kundgebung getragen und dort in einem Symbolbild aufgestellt. Damit alle an dem Globalen Streik teilnehmen können, wird die Kundgebung gestreamt und im Anschluss ein Video mit den Ergebnissen der Kunstaktion veröffentlicht werden.

Wann haben wir zuvor so viele ähnlich gerichtete Versprechen für einen besseren Klimaschutz gehört wie jetzt vor der Landtagswahl? Deshalb passt das Motto #NoMoreEmptyPromises, als wäre es fürs Ländle gemacht, denn die meisten Parteien sehen sich als Akteure für mehr Klimaschutz. Unsere Stimmen sind abgeben. Konsequent ist daher der Veranstaltungsort am internationalen Streiktag in Stuttgart: in Sichtweite des Landtags.